1843 stritt die jüdische Gemeinschaft in Frankfurt über das Gebot, einen neugeborenen Jungen acht Tage nach seiner Geburt zu beschneiden. Als ein körperliches Zeichen des Bundes mit Gott stellt die Beschneidung einen sichtbaren Unterschied zwischen Juden und Nichtjuden her. Dies stieß auf Kritik bei einem Teil der liberalen jüdischen Frankfurter. Zudem wurde die Hygiene der traditionellen Praxis angezweifelt. Nach langer Debatte einigte man sich darauf, die Beschneidung weiterhin für unverzichtbar zu erklären. Eine Folge war, dass für Beschneidungsinstrumente nun spezielle Kästchen angefertigt wurden, die eine hygienische Aufbewahrung garantieren sollten.
Objektdetails
Titel |
Besteck für die Beschneidung |
---|---|
Künstler*in / Hersteller*in |
Unbekannt |
Datierung |
1848 - 1866 |
Objektbezeichnung |
Zeremonialobjekt |
Sammlungsbereich |
JMF Judaica |
Ort |
Prag |
Maße |
Schatulle 18,7 x 7,5 cm |
Material / Technik |
Silber (Griff); Stahl (Klinge); Holz, Samt (Etui) |
Signatur / Beschriftung |
Stadtbeschau Prag (1814-1866) (R³ 9324); Feingehalt und Einfuhrzeichen (R³ 9326); nicht identifiziertes Monogramm NN im Griff auf der Klinge: Selzig; auf der Rückseite des Fläschchens: B über TF Marke |
Literatur |
Heuberger, Georg (Hrsg.), Die Pracht der Gebote - Die Judaica-Sammlung des Jüdischen Museums Frankfurt am Main, Köln: Wienand, 2006., Jüdisches Frankfurt. Von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Katalog zur Dauerausstellung des Jüdischen Museums. Hrsg. v. Fritz Backhaus, Sabine Kößling, Mirjam Wenzel. München 2020 |
Bildlizenz |
Jüdisches Museum Frankfurt, Foto: Herbert Fischer CC BY-SA 4.0, Jüdisches Museum Frankfurt, Foto: Herbert Fischer CC BY-SA 4.0 |
Erwerbsdatum |
1987 |
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Vorbesitz |
1987 - dato: Jüdisches Museum Frankfurt, 19.12.1938 - 1939: Beschlagnahme durch die Gestapo, danach wieder im HMF, 1893 - 1987: Historisches Museum Frankfurt, 1848/1866 - 1893: Verbleib unbekannt |
Inventarnummer |
JMF1987-0048 |
Jetzt ausgestellt
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