Moritz Daniel Oppenheims berühmte „Bilder aus dem altjüdischen Familienleben“ können durchaus als Statement zur kulturellen Zugehörigkeit des deutschen Judentums verstanden werden. Indem hier mit Mitteln der historisierenden Genremalerei beinahe klischeehaft bürgerliche Werte wie Frömmigkeit, Familiensinn, Bildung und Respektabilität in den Vordergrund gerückt werden, betonen sie die Gemeinsamkeiten mit den Leitwerten des christlichen Bürgertums. Statt – wie etwa später im Orientalismus – das Exotische herauszuheben, ermöglichen sie also aus Sicht der Mehrheitsgesellschaft die Identifikation mit den fremden Traditionen und Bräuchen der Juden. Aus Sicht des deutschen Judentums zeigen sie das Leben der Vätergeneration nostalgisch als intakt: nicht als das einer marginalisierte Minorität sondern als ein bürgerliches, bereits bevor die Bürgerrechte gewährt wurden. Oppenheim malte ab 1966 die farbigen Ölgemälde aus dem Zyklus als Grisaillen, also als Gemälde in Grautönen, neu, um möglichst hochwertige fotomechanische Reproduktionen zu ermöglichen. Die Serie wurde systematisch um weitere Motive ergänzt und in immer neuen Auflagen publiziert. Sie richtete sich nicht nur an ein Kunstpublikum, sondern sprach ganz bewusst ein bürgerliches Massenpublikum an.
Objektdetails
Titel |
Das Laubhüttenfest |
---|---|
Künstler*in / Hersteller*in |
Moritz Daniel Oppenheim |
Datierung |
1869 |
Objektbezeichnung |
Heliogravüre |
Sammlungsbereich |
JMF Foto |
Ort |
Frankfurt am Main |
Maße |
47,5 x 32 cm, 60 x 50 cm Passepartout |
Material / Technik |
Heliotypie nach Gemälde |
Signatur / Beschriftung |
signiert und datiert re. u.: MOppenheim 1867 Inschrift |
Bildlizenz |
Jüdisches Museum Frankfurt, Foto: Ursula Seitz-Gray, CC BY-SA 4.0 |
Erwerbsdatum |
1987 |
---|---|
Inventarnummer |
JMF1987-0291-011 |
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