
Der Fotokünstler Marc Babej (*1970) zeigt hier Gräber von Personen, die sich der drohenden Deportation durch die Nationalsozialisten durch Suizid entzogen haben. Die beiden fotografierten Frauen entstammen Familien von Schoa-Überlebenden. Auf den Grabsteinen sind die Inschriften "Met/a al Kiddusch haSchem", "als Märtyrer gestorben" zu lesen. Ein Betrachter schildert seine Gedanken zur Fotografie: "Die Frauen auf dem Bild faszinieren mich und irritieren mich. Sind sie Todesengel? Sind sie Boten aus der Unterwelt? Das Schicksal von Jenny und Karl Hahn erschreckt mich. Wollten sie wirklich schon sterben? Oder war ihre Lage so schrecklich und so ausweglos, dass sie den Tod als einzigen Ausweg sahen? Ich weiß nicht, ob ich den Mut hätte, mich umzubringen. Aber ich bin davon überzeugt, dass niemand das Recht hat, andere zu verurteilen, die voller Verzweiflung diesen Schritt gehen."
Objektdetails
Titel |
Ehrung der Selbstmörder |
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Künstler*in / Hersteller*in |
Marc Erwin Babej |
Datierung |
2015 |
Objektbezeichnung |
Schwarz-Weiß-Fotografie |
Sammlungsbereich |
JMF Kunst |
Ort |
Frankfurt am Main |
Maße |
101,6 x 76 cm |
Material / Technik |
s/w-Fotografie |
Bildlizenz |
Jüdisches Museum Frankfurt © Marc Babej |
Erwerbsdatum |
17.01.2019 |
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Inventarnummer |
JMF2019-0003-001 |
Jetzt ausgestellt
Im Angesicht des Todes
Jüdisches Museum Frankfurt, Wechselausstellungsraum