Sitzende Frau, Else Meidner, Zeichnung, 1961

In vielen ihrer Porträts setzt Else Meidner Gestik ein, um die Intensität des Ausdrucks zu steigern. So finden sich bei ihr auch einige Darstellungen von Personen, die ihre Hand auf das Gesicht legen oder damit ihre Augen bedecken. Dieser Gestus veranschaulicht den Rückzug in sich selbst sowie das sich Verschließen vor der Außenwelt und drückt Schmerz und Trauer aus. Da sich dieser Gestus erst seit den 1940er Jahren im Werk Else Meidners findet, liegt es nahe, hier einen Bezug zur Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten anzunehmen. Die Bilder lassen sich also als Ausdruck individueller und kollektiver Trauer interpretieren.

Objektdetails

Titel

Sitzende Frau

Künstler*in / Hersteller*in

Else Meidner

Datierung

1961

Objektbezeichnung

Zeichnung

Sammlungsbereich

JMF Kunst

Maße

76 x 55,8 cm

Material / Technik

Kohle auf Papier

Signatur / Beschriftung

61 Datierung, 2 Rückseite, EM Signatur

Bildlizenz

Jüdisches Museum Frankfurt, Foto: Herbert Fischer CC BY SA 4.0

Erwerbsdatum

23.07.2001

Vorbesitz

23.07.2001 - : erworben als Teil des künstlerischen Nachlasses von Else Meidner

Inventarnummer

JMF2001-0008 II/0907

Jetzt ausgestellt

Else Meidner. Melancholia (1. Hängung)

Raum Kunst und Exil, Dauerausstellung, 3. OG

2024