Synagogen-Leuchter, Unbekannt, Leuchter, 1786 - 1787

Die hohen Baluster-Kerzenleuchter werden durch drei Knoten in vier Segmente unterteilt. Die Leuchterschale wiederholt die Fußform und besitzt einen Dorn für das Aufstecken der Kerze. Beide Kerzenleuchter tragen die gleiche Inschrift: הקצין כ׳ ליב ב׳ פ׳ו ר׳ ליפמן ז׳׳ל וזוגתו מ גוטל נדבר זאת קדש לי׳י׳ בשנת ת׳ק׳מ׳ו׳ לפ׳ק פה אשינבורג (Der Gemeindevorsteher, der ehrenwerte Leib, Sohn des Parnas und Vorsitzenden Herrn Lipman, gesegnet sei sein Andenken, und seine Gattin Frau Gutel stifteten dieses »heilig dem Herrn« [nach Exodus 28:36], im Jahr 546 der kleinen Zahl [1786/1787], hier [in] Aschenburg [Aschaffenburg]). Unklar ist, zu welchem Zweck diese großen Leuchter gestiftet wurden. Natürlich brauchte man in der Synagoge Licht, aber besondere Kerzen bzw. Kerzenhalter erfüllten meist bestimmte Zwecke. Von der Größe her waren diese dazu bestimmt, für längere Zeit zu brennen, höchstwahrscheinlich am Schabbat. Denn an Schabbat ist das Anzünden und das Löschen von Feuer untersagt. Vielleicht wurden sie auch neben das Gebetpult (die Bima) in der Synagoge gestellt, von wo aus die Tora vorgelesen wird. Oder neben das Pult des Kantors.

Objektdetails

Titel

Synagogen-Leuchter

Künstler*in / Hersteller*in

Unbekannt

Datierung

1786 - 1787

Objektbezeichnung

Leuchter

Sammlungsbereich

JMF Judaica

Ort

Aschaffenburg

Maße

40,2 x 17 cm, max. 17 cm

Material / Technik

Messing, gegossen, graviert

Literatur

Heuberger, Georg (Hrsg.), Die Pracht der Gebote - Die Judaica-Sammlung des Jüdischen Museums Frankfurt am Main, Köln: Wienand, 2006.

Bildlizenz

Jüdisches Museum Frankfurt CC BY-SA 4.0

Erwerbsdatum

1987

Vorbesitz

1893 - 1987: Historisches Museum Frankfurt, 1987 - dato: Jüdisches Museum Frankfurt, 1786/87 - 1893: Aschaffenburger Synagoge?

Inventarnummer

JMF1987-0050

Jetzt ausgestellt