Tora-Vorhang

Das Mittelteil zeigt eine bei süddeutschen Vorhängen öfter vorkommende Ikonographie: zwei steigende Löwen stehen auf gewundenen Säulen und halten die Krone der Tora, was durch die Wappenkartusche mit den Initialen für Krone der Tora bekräftigt wird. Zwischen den Säulen steht der siebenarmige Tempelleuchter. Damit wird hier eine Torsituation vor dem Allerheiligsten des Tempels angedeutet und zugleich auf das Kommen des Messias verwiesen, der durch das Tor treten wird, wenn der Leuchter wieder brennt. Tora-Vorhänge wie finden sich normalerweise nur in Synagogen. Mit ihnen wird der Schrein behängt, in dem sich die Tora-Rolle befindet. Übliche Tora-Vorhänge enthalten Symbole, die auf den Tempel und auf die Tora hindeuten, wie auch hier die Krone (Keter Tora).Inschrift [hebräisch]: [...] Die Kinder des Elchanan und seiner Frau Jachdele Halevi kauften dies aus dem Besitz von Rab Jakob und seiner Frau Sprinzele. Benjamin HaLevi und seine Frau Yentel, Meir Halevi und seine Frau Keyla im Jahre 558 =1797/98) Wie ein in das Futter des Grundes eingearbeiteter Rest der Stuttgarter Oberpostamtszeitung von 1856 beweist, wurde der Ende des 18. Jahrhundert datierte Spiegel im Biedermeier auf einen neuen Seidenstoff appliziert.