Tora-Wimpel bezeichnet ein meist verziertes Stoffband, welches um die Tora gewickelt wird. Der Tora Wimpel war für Joseph Zwi aus der Landjudengemeinde Aufhausen im Jahr 1823. Der Spruch er wachse heran zur Tora, zur Chuppa und zu guten Werken wird durch eine Torarolle und einen Hochzeitsbaldachin illustriert. Die Torarolle verweist auf die Zeremonie der Bar Mitzwa, bei der der Junge erstmals zum Lesen der Torarolle aufgerufen wird, der Hochzeitsbaldachin deutet auf die Gründung einer neuen Familie und die guten Taten drücken die Aufforderung aus, zum Gemeindeleben durch Wohltätigkeit beizutragen. Die Buchstaben wurden sorgfältig in einer altertümlichen Quadratschrift vorgezeichnet und dann mit Stielstich in verschiedenfarbigen Seidengarnen nachgestickt. Der Vorzeichner war in der Regel ein ausgebildeter Schreiber für rituelle Texte, während die Stickerei von weiblichen Familienangehörigen ausgeführt wurde.
Objektdetails
Titel |
Tora-Wimpel |
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Künstler*in / Hersteller*in |
Unbekannt |
Datierung |
nach 1824 |
Objektbezeichnung |
Textilien |
Sammlungsbereich |
JMF Judaica |
Ort |
Bayern |
Maße |
17,5 x 287 cm |
Material / Technik |
Leinenstreifen, farbig bestickt mit Seidengarnen |
Literatur |
Heuberger, Georg (Hrsg.), Die Pracht der Gebote - Die Judaica-Sammlung des Jüdischen Museums Frankfurt am Main, Köln: Wienand, 2006., Prestel-Museumsführer |
Bildlizenz |
Jüdisches Museum Frankfurt, CC BY SA 4.0 |
Erwerbsdatum |
Mai 1988 |
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Inventarnummer |
JMF1988-0100 |
Jetzt ausgestellt