Männerkopf mit Kippa und Tallit, Unbekannt, Unbekannt, 1930

Meidners Auseinandersetzung mit der Religion fand ihren Niederschlag auch in zahlreichen Porträts. Diese tragen häufig selbstbildnishafte Züge, wobei oft nur einzelne Gesichtspartien eine deutliche Ähnlichkeit mit der Physiognomie des Künstlers aufweisen. Gemeinsam ist den Porträts eine rhetorische Grundhaltung, die sich aus dem Bild heraus an den Betrachter wendet. Durch den Blick oder die Gestik wird dieser direkt angesprochen. Im Gegensatz zu den früheren Porträts, die oft etwas theatralisch wirken, entstanden seit Mitte der 1920er Jahre realistischere Bildnisse. Freilich handelt es sich auch hier um Idealporträts mit oftmals selbstbildnishaften Zügen. Aber aus den kostümierten und dramatisch inszenierten Propheten, Eiferern und Zweiflern wurden nun fromme Juden.

Objektdetails

Titel

Männerkopf mit Kippa und Tallit

Künstler*in / Hersteller*in

Unbekannt

Datierung

1930

Objektbezeichnung

Unbekannt

Sammlungsbereich

JMF Kunst

Maße

78,7 x 57 cm, 100 x 70 cm Passepartout

Material / Technik

schwarze Kreide

Signatur / Beschriftung

signiert und datiert li.: LM 1930 Signatur

Literatur

Ludwig Meidner 1884-1966, hrsg. v. Kunstverein Wolfsburg 1985., Jüdisches Frankfurt. Von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Katalog zur Dauerausstellung des Jüdischen Museums. Hrsg. v. Fritz Backhaus, Sabine Kößling, Mirjam Wenzel. München 2020

Bildlizenz

Ludwig Meidner-Archiv, Jüdisches Museum der Stadt Frankfurt am Main

Erwerbsdatum

16.02.1994

Vorbesitz

- 1994: aus dem Nachlass des Künstlers

Inventarnummer

JMF1994-0007 II/0512

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