Misrach, Unbekannt, Misrach, 1897

Wandschmuckbilder mit Hinweisen auf die aufgehende Sonne oder die östliche Himmelsrichtung finden sich häufiger in jüdischen Haushalten. Sie werden nach der hebräischen Bezeichnung für Osten Misrach genannt. Der Misrach kann als Druck, Zeichnung auf Papier oder Pergament oder in Form eines Scherenschnitts gefertigt sein. Er weist häufig Illustrationen auf, die an Jerusalem erinnern. Man hängt ihn üblicherweise in der Wohnung an eine nach Osten gerichtete Wand. Er hilft dabei, sich beim täglichen Gebet gen Osten zu richten, um des antiken Tempels zu gedenken und sich Jerusalem nahe zu fühlen. Hier ist ein Misrach mit Abbildungen der heiligen Orte zu sehen. Im oberen Teil des Bildes ist eine Zeile in Bogenform: "Es segnet Dich der Ewige und behüte dich. Es lasse leuchten der Ewige sein Angesicht zu dir und sei dir gnädig. Es erhebe der Ewige sein Angesicht zu dir und gebe dir Frieden" (Num. 6, 24-26). Darunter im kleineren Bogen: "Es standen unsere Füße in den Toren, Jerusalem" (Psalm 122, 2). Das Wort Jerusalem wurde in der Mitte in großen Buchstaben geschrieben. Darunter: "Möge deine Augen geöffnet sein über dieses Haus" (II. Chronik 6, 20). Auf die Vorderseite des Bilds befindet sich die Beschriftung "Die Klagemauer" und auf der linken Seite steht "Die Sephardische Synagoge". Unten diesem zentralen Bild steht ein Vers aus der Bibel: "Und sie werden zu dir beten in Richtung auf ihr Land, welches du ihren Väter gegeben, und auf die Stadt, die du erwählt, und auf das Haus, dass du deinem Namen gebaut hast" (I. Könige 8, 48).

Objektdetails

Titel

Misrach

Künstler*in / Hersteller*in

Unbekannt

Datierung

1897

Objektbezeichnung

Misrach

Sammlungsbereich

JMF Judaica

Ort

Deutschland

Maße

51,7 x 68 cm

Material / Technik

Farblithographie auf Pappe aufgezogen

Literatur

Heuberger, Georg (Hrsg.), Die Pracht der Gebote - Die Judaica-Sammlung des Jüdischen Museums Frankfurt am Main, Köln: Wienand, 2006.

Bildlizenz

Jüdisches Museum Frankfurt, CC BY SA 4.0

Vorbesitz

1897 - ?: Verbleib unbekannt, ? - 1993: Simche Stern, Händler, Jerusalem, 1993 - dato: Jüdisches Museum Frankfurt

Inventarnummer

JMF1993-0013

Jetzt ausgestellt