Jüdisches Leben heute besteht aus einer Pluralität jüdischer Existenz und Kultur, dies spiegelt sich nicht nur in der Religionspraxis, den Traditionen und Ritualen wider, sondern auch im kulturellen und gemeinschaftlichen Sinne.
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Über Jahrhunderte hinweg entstanden verschiedene regionale oder lokale jüdische Traditionen, die das Leben von Jüdinnen und Juden strukturieren und wesentlich in gemeinschaftlichen Zeremonien und Ritualen bestehen. Diese Traditionen entwickeln sich beständig weiter. So prägen aschkenasische, sefardische und mizrachische Traditionen das heutige Frankfurter Judentum. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelangten auch chassidische Traditionen mit der jüdischen Einwanderung aus Osteuropa in die Stadt. Die verschiedenen religiösen Strömungen von liberal bis orthodox werden in der Frankfurter Einheitsgemeinde unter einem Dach vereint. Die Jüdische Gemeinde in Frankfurt hat knapp 7000 Mitglieder.
Nach der Schoa, dem systematischen Massenmord an den europäischen Jüdinnen und Juden, ließen sich nur sehr wenige Überlebende dauerhaft in Frankfurt nieder. Sie standen vor der Frage: Wie kann man als Jüdin oder Jude in Deutschland leben? Diese Frage ist bis heute aktuell. Sie eröffnet eine Debatte, die seit 1945 zentral ist und in Bezug auf die jeweiligen politischen Zeitumstände immer neu verhandelt wird.
Zunehmend werden jüdische Stimmen jedoch mehr und mehr gehört, was zu einem am verändernden Selbstverständnis junger Jüdinnen und Juden liegt, zu anderem auch daran, dass durch die Zuwanderung der jüdischen Personen aus der vormaligen Sowjetunion die demografische Situation zahlenmäßig eine viel größere ist. Der Zuzug der jüdischen Personen aus der ehemaligen Sowjetunion mit etwa 220.000 Personen hat die strukturellen Bedingungen für ein jüdisches Leben heute verändert. Das neue Selbstverständnis zeigt sich z.B. in Frankfurt auch an dem Restaurant Maxie Eisen, das nach einem jüdischen us-amerikanischen Mafioso der 20er Jahre benannt wurde.
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