Welche Sprache sprechen Jüdinnen und Juden? Jüdinnen und Juden sprechen die Sprache mit der sie aufgewachsen sind, also ihre Muttersprache bzw. auch die Sprache, die in dem Land gesprochen wird, in dem sie leben, das kann Japanisch, Englisch, Russisch, Türkisch, Arabisch, Deutsch, Gebärdensprache oder auch Hebräisch sein.
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Gibt es die Sprache "Jüdisch"?
„Jüdisch“ ist dabei keine Sprache und nicht zu verwechseln mit Jiddisch, das sich historisch in Mittel- und Osteuropa zu einer Sprache entwickelt hat, die Jüdinnen und Juden noch weltweit miteinander sprechen können. Jiddisch unterscheidet sich noch in westjiddische und ostjiddische Dialekte. Natürlich beherrschen aber nicht alle Jüdinnen und Juden diese Sprache!
Daneben haben sich noch weitere Sprachen entwickelt wie das Ladino, das von sephardischen Jüdinnen und Juden gesprochen wurde und wird, das Judäo-Arabische, was in Mizrachi-Gemeinden verwendet wurde und wird oder das Jevanische, den Dialekt griechischer Juden.
Hebräisch
Hebräisch als Israels offizielle Sprache gilt aber auch als heilige Sprache und ist im religiösen Bereich und als Sprache der Schriften verankert. Die Gebete sind somit auf Hebräisch aber auch Aramäisch. Mit dem Entstehen der zionistischen Bewegung begannen Ende des 19. Jahrhunderts im historischen Palästina Bemühungen um die Erneuerung des Hebräischen, um es in seiner schriftlichen und gesprochenen Form auch im alltäglichen Leben nutzen zu können. Diese Entwicklung des modernen Hebräisch wurde von vielen europäischen Sprachen beeinflusst, insbesondere von Russisch und Deutsch.
Neben den religiösen Werken gibt es eine reiche Buch- und Literaturproduktion, die schon in der Judengasse gegeben hat. So entstanden auch zahlreiche Werke auf Jiddisch, der Umgangssprache in der Judengasse. Im 18. Jahrhundert war Frankfurt einer der wichtigsten Druckorte für jiddische Werke. Es gab auch viele jiddische Musikstücke und jiddische Versionen von Musikstücken. Bei gemeinsamen Gebeten werden hingegen hebräischen Gesänge gesungen.
Sprichwörter
Aus dem Jiddischen oder Hebräischen sind auch einige Sprichwörter entstanden, die im heutigen Alltag häufig benutzt werden. Eins davon ist „Hals- und Beinbruch“ und kommt aus dem hebräischen hazlacha uwracha, was so viel heißt wie Erfolg und Segen. In der jiddischen Form wird es als „hazloche und broche“ ausgesprochen. Daraus wurde dann das berühmte Hals- und Beinbruch.
