Sukkot - Wohnen in der Laubhütte, Geschichten

Acht Tage und acht Nächte im Herbst dauert Sukkot, das Laubhüttenfest. Sukkot war eines der drei großen Wallfahrtsfeste, zu dem die Israeliten vor über 2.000 Jahren nach Jerusalem in den Tempel pilgerten um dort ihre Ernteopfer darzubringen. Das Fest erinnert aber auch an die vierzig Jahre dauernde Wüstenwanderung auf dem Weg ins Gelobte Land, während derer die Israeliten in provisorischen Wohnstätten lebten.

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Pessiqta de Raw Kahana, parascha acheret

Der Heilige, gesegnet sei Er, sprach zu Israel: "Meine Kinder, macht die Laubhütten und wohnt in ihnen sieben Tage, um euch an die Wunder zu erinnern, die Ich für euch in der Wüste vollbrachte."

Feiern unterm Sternenhimmel

Auch heute noch baut man sich zu Sukkot traditionell eine kleine Laubhütte in seinem Hof, Garten oder auf dem Balkon. Dabei soll die Sukka so gestaltet sein, dass sie mehr Schatten als Licht spendet und man nachts durch ihr Dach noch die Sterne am Himmel sehen kann. Während des Laubhüttenfests verbringt man so viel Zeit wie möglich in der Sukka; viele Menschen essen und schlafen sogar darin.

Moritz Daniel Oppenheim: Das Laubhüttenfest, aus: Bilder aus dem Jüdischen Familienleben

Sukka

Sukka in Herzliya, Israel 2004, Foto:Ron Almog CC BY 2.0

Feststrauß mit Zitrone

Zum Laubhüttenfest und den Gottesdiensten in der Synagoge gehört auch ein besonderer Strauß, der Lulaw. Er besteht traditionell aus vier Pflanzen, die beim Hallel-Gebet und im Gottesdienst eine wichtige Rolle spielen. So wird der Strauß beim Hallel in alle vier Himmelsrichtungen geschwungen – ein Hinweis darauf, dass die Israeliten bei dieser Gelegenheit einst wahrscheinlich für Regen beteten. Der Strauß besteht bis heute aus einem Palmenwedel, zwei Bachweiden- und drei Myrtenzweigen sowie einem Etrog.

Fotos: 1) Fort George G. Meade Public Affairs Office / flickr CC BY 2.0

2) Thomazzo CC BY-SA 3.0

Der Etrog war schon immer eine besondere und sehr kostbare Zitrusfrucht. Aus wurden schon im 18. Jahrhundert eigene Aufbewahrungsbehälter aus Edelmetallen wie Gold und Silber angefertigt.

In Frankfurt wird aus dem Fruchtsaft sogar Likör hergestellt und in der Synagoge getrunken.