Lichtsegen bei Schabbatausgang, Ludwig Meidner, Zeichnung, 1935 - 1940

Diese Zeichnung thematisiert ein bestimmtes Gebet während der Hawdala-Zeremonie (Hawdala = hebräisch: Unterscheidung). Das Ritual, das am Samstagabend bei achteinbruch begangen wird, kennzeichnet das Ende des Schabbat und den Beginn der neuen Woche. Die Darstellung zeigt die für die verschiedenen Segenssprüche benötigen Ritualobjekte. Rechts sehen wir den Kiddusch-Becher, der für den Weinsegen benötigt wird. Der Becher mit Wein wird dabei zum Zeichen der Fülle bis zum Überfließen gefüllt. Der übergeflossene Wein wird vom Hawdala-Teller aufgefangen. Als nächstes wird während der Hawdala-Zeremonie der Gewürzsegen gesprochen. Danach wird der Duft aromatischer Gewürze eingeatmet, die in einer Besamimbüchse, die wir links sehen, aufbewahrt werden. Diese Behälter sind meist kunstvoll verziert und haben oftmals die Form von Türmen. Bei der Hawdala-Kerze handelt es sich um eine aus mehreren Strängen geflochtene Kerze, die zum Abschluss der Zeremonie mit Wein gelöscht wird. Die Kerze wird zudem für den Lichtsegen benötigt, dem letzten Segen der Hawdala-Zeremonie. Den Lichtsegen spricht man, während man die Hände betrachtet, in deren Fingernägeln sich das Licht der Kerze spiegelt.

Objektdetails

Titel

Lichtsegen bei Schabbatausgang

Künstler*in / Hersteller*in

Ludwig Meidner

Datierung

1935 - 1940

Objektbezeichnung

Zeichnung

Sammlungsbereich

JMF Kunst

Maße

31,1 x 46,7 cm, 50 x 70 cm Passepartout

Material / Technik

Kreidezeichnung

Bildlizenz

© Ludwig Meidner-Archiv, Jüdisches Museum der Stadt Frankfurt am Main

Erwerbsdatum

16.02.1994

Vorbesitz

- 1994: aus dem Nachlass des Künstlers

Inventarnummer

JMF1994-0007 II/1941

Jetzt ausgestellt

Ludwig Meidner. Kunst und Judentum

Google Arts and Culture, Online-Ausstellung

2017