Der Scherenschnitt ist in der Form eines siebenarmigen Leuchters, einer Menora gebildet. Jeder Arm ist mit einem der Verse von Psalm 67 beschriftet. Dieser Psalm ist auch Teil des Gebets das zum Ende des Schabbats gesprochen wird. Die zusätzlichen Texte auf den Kartuschen zu beiden Seiten des Fußes lauten in der oberen Reihe: צום הכם, das sind die letzten Buchstaben von Psalm 67, in der unteren Reihe: קול אדני (Stimme des Herrn), was denselben numerischen Wert hat wie die Formel צום הכם (201). Denn im Hebräischen haben die einzelne Buchataben auch einen numerischen Wert. Diesen Formeln wurde Unheil abwehrende Eigenschaften zugeschrieben. Scherenschnitte nahmen traditionell eine große Vielfalt von Formen an und wurden mit Motiven aus dem traditionellen jüdischen Repertoire dekoriert. Sie waren auch von der jeweiligen lokalen Volkskunst inspiriert. Sehr viele davon weisen als Hauptmotiv den siebenarmigen Leuchter auf. Dieser Scherenschnitt-Typ war vor allem in Nordafrika und im Nahen Osten populär.
Objektdetails
Titel |
Menora-Amulett |
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Künstler*in / Hersteller*in |
Unbekannt |
Datierung |
18. Jh. |
Objektbezeichnung |
Amulett |
Sammlungsbereich |
JMF Judaica |
Maße |
10,5 x 7,2 cm |
Material / Technik |
Aquarell, Tusche (Scherenschnitt), Papier |
Literatur |
Heuberger, Georg (Hrsg.), Die Pracht der Gebote - Die Judaica-Sammlung des Jüdischen Museums Frankfurt am Main, Köln: Wienand, 2006., G. Fraenkel, Migrerut Nejar, Tel Aviv Museum |
Bildlizenz |
Jüdisches Museum Frankfurt, CC BY SA 4.0 |
Erwerbsdatum |
05.05.1988 |
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Vorbesitz |
18./19.Jh. - 1988: Verbleib unbekannt, 05.05.1988 - dato: Jüdisches Museum Frankfurt, ersteigert bei Sotheby's |
Inventarnummer |
JMF1988-0055 |
Jetzt ausgestellt