Die Posaunen des Jüngsten Gerichts, Ludwig Meidner, Zeichnung, 1938

Die Posaunen des Jüngsten Gerichtes sind vielleicht das bekannteste Bildmotiv in Darstellungen der Endzeit. Dass es sich bei dieser Kohlezeichnung jedoch nicht um eine traditionelle Darstellung des Weltgerichtes handelt, verrät bereits ein flüchtiger Blick auf die sieben »Posaunenengel«. Seltsam deformierte und groteske Gestalten kündigen hier das Ende der Zeiten an: Rechts unten sieht man ein Schwein, und die Figur rechts oben in der Ecke erweist sich bei näherem Hinsehen als Hindenburg-Büste. Die Kohlezeichnung gehört zu seinem Zyklus "Visionen", mit dem Ludwig Meidner ab Mitte der 1930er Jahre an seine apokalyptischen Szenarien aus den 1910er Jahren anknüpfte. Doch nun waren seine Bilder deutlich komplexer und kryptischer, was wohl einerseits auf Meidners intensive Beschäftigung mit jüdischer Mystik und andererseits auf seine Erfahrungen unter dem NS-Regime zurückzuführen ist.

Objektdetails

Titel

Die Posaunen des Jüngsten Gerichts

Künstler*in / Hersteller*in

Ludwig Meidner

Datierung

1938

Objektbezeichnung

Zeichnung

Sammlungsbereich

JMF Kunst

Ort

Köln

Maße

69,8 x 60,9 cm, Passepartout 100 x 70 cm

Material / Technik

Kohle, schwarze Kreide

Bildlizenz

© Ludwig Meidner-Archiv, Jüdisches Museum der Stadt Frankfurt am Main

Erwerbsdatum

16.02.1994

Vorbesitz

- 1994: aus dem Nachlass des Künstlers

Inventarnummer

JMF1994-0007 II/0863

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